Truffls GmbH - Marketing-Kampagne des Jahres für kleine Budgets
Company: Truffls GmbH, Berlin
Company Description: Truffls ist fast 500.000 Nutzer*innen Marktführer im Mobile Recruiting. Die App funktioniert mit Hilfe von einfacher Gestensteuerung, modernster Machine Learning Technologie und einem smarten Algorithmus, der dafür sorgt, dass Stellenanzeigen nur den richtigen App-User*innen ausgespielt werden. Spezialisiert hat sich truffls auf (Young) Professionals in Business und Tech in urbanen Regionen.
Nomination Category: Kategorien für Marketing-Kampagnen des Jahres Awards - Sonderkategorien
Nomination Sub Category: Marketing-Kampagne des Jahres für kleine Budgets (<3 Mio. Euro)
Nomination Title: Für mehr echte Diversity: #mussegalsein
Sie haben die Möglichkeit für Ihre Nominierung in dieser Kategorie ENTWEDER ein bis zu fünf (5) Minuten langes Video über die Erfolge der nominierten Kampagne seit dem 1. Juli 2018 einzureichen ODER eine ebensolche Beschreibung von bis zu 650 Wörtern über die Erfolge der nominierte Kampagne. Bitte wählen Sie eine Möglichkeit aus: Eine Beschreibung/Fallstudie von bis zu 650 Wörtern
Ausgangssitutation/Auslöser
Im Sommer 2019 schaffte truffls die Anonymität bei Bewerbungen ab. Das heißt, wir zeigen Recruiter*innen von Anfang an das gesamte Profil der*des sich Bewerbenden, ohne Persönlichkeitsmerkmale wie den Namen zu anonymisieren. Unsere Hypothese: echte Diversity kann nur erreicht werden, wenn die Unterschiedlichkeit der Bewerber*innen nicht versteckt wird. Trotz dem Allgemeinen Gleichstellungsgesetz, dessen Ziel es ist, Benachteiligungen aus Gründen der Rasse oder wegen der ethnischen Herkunft, des Geschlechts, der Religion oder Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Identität zu verhindern oder zu beseitigen, kann es zu Diskriminierung im Bewerbungsprozess kommen. Das liegt häufig an unbewussten Vorurteilen. Unbewusste Vorurteile entstehen durch Stereotypen. Stereotypisierung verursacht Diskriminierung. Der Mensch hat von Natur aus mehr Skepsis gegenüber Fremdartigem. Diese unbewussten Denkmuster sollen den Menschen schützen, doch eben dieser Schutz ist – unter anderem – im Falle des Einstellungsprozesses ein Problem. Denn auch wenn in der ersten Phase des Bewerbungsprozesses anonymisiert wird, wird am Ende des Tages keine anonyme Person eingestellt. Spätestens beim Bewerbungsgespräch kann es zu Benachteiligung kommen. Wir als Job App und als Community haben es deshalb als unsere Pflicht gesehen, allen diese unbewussten Vorurteile, die es vielleicht gibt, bewusst zu machen. Wir setzen uns für eine Arbeitswelt ein, in der alle ihren Talenten nachgehen können, frei von Vorurteilen oder Diskriminierung. Um das zu erreichen, zeigen wir mit #mussegalsein, dass alle von Diversity profitieren und Geschlecht, Alter, Sexualität, Haarfarbe, Musikgeschmack und viele weitere persönliche Merkmale im Job irrelevant sind.
Kampagne/Ergebnis
Die Kampagne ist in zwei unterschiedliche Phasen unterteilt, welche sich jedoch zeitlich überlappen. Zu Beginn der Kampagne haben wir unsere eigenen Mitarbeiter*innen gefragt, welches Merkmal, welcher Teil von ihnen im beruflichen Kontext egal sein muss. So entstanden starke Visuals mit persönlichen Statements jedes truffls Mitarbeiters, die auf den truffls Unternehmens-Kanälen, aber auch auf den persönlichen Kanälen der Mitarbeiter geteilt werden konnten. So konnte im Team eine sehr starke individuelle Identifizierung mit der Kampagne erzielt werden. Gleichzeitig haben wir öffentlich dazu aufgerufen, an unserer Kampagne teilzunehmen. Das Feedback besonders in den ersten Wochen war unbeschreiblich. Wo anfangs eher geplant war, Jobsuchende mit der Kampagne zu erreichen, meldeten sich vor allem Unternehmen und Meinungsmacher aus den Branchen. Teilweise fotografierten Unternehmen ganze Abteilungen mit ihren Statements und teilten die Beiträge zur Kampagne unter dem Hashtag #mussegalsein über Wochen hinweg. Außerdem berichteten Medien wie t3n, Business Punk und andere über #mussegalsein. Bis zum heutigen Tag konnten allein mit den truffls Beiträgen und einem nur vier-stelligen Budget über 2 Millionen Impressions erzielt werden. Der Erfolg ermutigte uns dazu, weiter über das Thema aufzuklären und auch in 2020 Unternehmen zu helfen Diversity von einem Buzzword in einen gelebten Unternehmens-Wert zu verwandeln.
Herausforderung/Alleinstellungsmerkmal
Diversität steht für eine Repräsentation von Personen unterschiedlicher Gruppenidentitäten im selben organisationalen Sozialsystem. Die Herausforderung bestand darin, zu verdeutlichen, dass alle Menschen in dieses System gehören, ohne Fingerzeig und auch ohne Menschen zu einer Minderheit oder Mehrheit zuzuordnen. Es ging nicht darum zu sagen, dass irgendwer anders ist, sondern darum, zu verdeutlichen, was wirklich wichtig ist. Ein wissenschaftlich bestätigtes Phänomen ist die sogenannte positive Diskriminierung. Hierbei werden Menschen aufgrund von Merkmalen eingestellt. Mit unserer Kampagne ist es uns gelungen, zu sagen, dass manches egal sein muss und gleichzeitig den Fokus auf das zu legen was wirklich zählt: das Talent.