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Fauth Gundlach & Hübl GmbH - Kommunikationsrecherche

Gold Stevie Award Winner 2022, Click to Enter The 2023 German Stevie® Awards

Company: Fauth Gundlach & Hübl GmbH
Company Description: Fauth Gundlach & Hübl ist eine inhabergeführte Agentur für Marketing- und Unternehmenskommunikation. Die Kernkompetenz der Agentur ist, Themen zu erkennen und Inhalte zu schaffen, mit denen Kunden zielgruppengerecht kommunizieren. Zu den Kunden von Fauth Gundlach & Hübl zählen regionale Firmen aus dem Rhein-Main-Gebiet sowie international tätige Unternehmen aus verschiedenen Branchen.
Nomination Category: Kategorien in den Bereichen Unternehmenskommunikation, Investor Relations und Public Relations Awards
Nomination Sub Category: Kommunikationsrecherche

Nomination Title:Der Schelmengraben: Einem bunten Stück Wiesbaden auf der Spur

Datum Kampagnenstart: Januar 2021

Nahezu jede Stadt hat ein Viertel, dass ein schlechtes Image hat, auch wenn man vielleicht gar nicht weiß, warum. Häufig betroffen sind von Hochhäusern und vielgeschossiger Riegelbebauung geprägte Großwohnsiedlungen, wie sie in den sechziger und siebziger Jahren gebaut wurden, um schnell bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. In Wiesbaden ist das der „Schelmengraben“. Der Umstand, dass es das Quartier mit der höchsten sozialen Bedarfslage in der hessischen Landeshauptstadt ist, trägt einen Teil zum Image bei. Die GWH Wohnungsgesellschaft Hessen ist der größte Vermieter im Quartier. 2.200 der insgesamt 2.500 Wohnungen gehören zu ihrem Bestand. Im Rahmen der strategischen Quartiersentwicklung für ihre Großwohnsiedlungen hat sich die GWH das Ziel gesetzt, das Image dieser Quartiere zu verbessern. Das zahlt direkt auf das Unternehmensziel der Werterhaltung im Immobilienbestand ein, denn die Wohnungen in diesen Quartieren sollen auch künftig erfolgreich vermietet werden. Die GWH gab daher die Entwicklung eines Kommunikationskonzeptes für die strategische Quartierskommunikation im Schelmengraben in Auftrag, mit dem Ziel, das Image des Stadtviertels langfristig zu verbessern.

Es war schnell klar, dass ein solches Konzept nur auf Basis einer umfangreichen und detaillierten Recherche möglich war. Zum einen, um die Frage zu beantworten, was denn das Image eines ganzen Quartiers beeinflusst und zum anderen, weil wir herausfanden, dass im Schelmengraben eine große Zahl an Stakeholdern aktiv ist. Das betrifft nicht nur die heterogene Gruppe der 6.500 Bewohnerinnen und Bewohner aus verschiedenen Generationen und Kulturen, sondern auch die vielen gemeinnützigen Einrichtungen, die im Stadtviertel mit der höchsten sozialen Bedarfslage aktiv sind. Es galt, sich einen umfassenden Überblick über die Stakeholder zu verschaffen.

Fachliteratur zu Stadtentwicklung und -planung zeigt, dass drei Faktoren das Image eines Quartiers beeinflussen: baulich-räumliche Struktur, soziale Problemlage und gesellschaftlicher Diskurs.

Informationen zur baulich-räumlichen Struktur erhielten wir durch die architektonische Entstehungsgeschichte des Schelmengrabens sowie ein umfangreiches Quartiersprofil der GWH.

Die soziale Problemlage erfassten wir anhand der Sozialraumanalyse der Landeshauptstadt Wiesbaden. Die Recherche zu Bevölkerungsstruktur, politischer Teilhabe und sozialer Infrastruktur brachte wichtige Erkenntnisse.

Den gesellschaftlichen Diskurs analysierten wir über die Medienberichterstattung der Wiesbadener Leitmedien. Um das Meinungsbild zum Quartier zu bewerten, führten wir eine Online-Befragung durch. Hierbei fragten wir ab, mit welchen Begriffen die Menschen den Schelmengraben assoziieren. Über die Abfrage der Bekanntheit des Quartiers konnten wir zudem herausfinden, dass der Schelmengraben ein „weißer Fleck“ für viele Menschen in Wiesbaden ist.

Aus den Informationen entstand für jeden Faktor eine eigene SWOT-Analyse. Die Recherche-Ergebnisse erhielten über diese Einteilung eine Bewertung und Gewichtung. Das half uns bei der Zielformulierung, der Zusammenstellung der Kommunikationsgruppen sowie der Auswahl der Kommunikationsthemen.

Um mit strategischer Quartierskommunikation das Image des Schelmengrabens zu verbessern, kombinieren wir drei strategische Ansätze, auf deren Basis seit Januar 2021Kommunikationsmaßnahmen laufen. Diese Maßnahmen zahlen auf die vier Faktoren ein, die ein Image positiv beeinflussen können:

1.Persönliche Erfahrung/Interaktion

Wir wollen Ereignisse schaffen, um für persönliche Erfahrungen/Interaktionen zwischen den Menschen im Schelmengraben und der ganzen Stadt zu sorgen. Diese Ereignisse sollen neben dem Erfahrungswert für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch eine Außenwirkung haben und zu Berichterstattung führen. Aufgrund der Corona-Pandemie konnten bislang leider kaum Ereignisse organisiert werden, die diesen Anforderungen entsprechen

2.Unpersönliche vom Unternehmen kontrollierte Informationsquellen

Erhöhter Kommunikationsdruck rund um die Ereignisse wechselt sich mit einem Grundrauschen ab, für das die vom Unternehmen kontrollierten Informationsquellen im Vordergrund stehen. So wird eine höhere Aufmerksamkeit auf die Ereignisse gelenkt. Kernstück der von der GWH kontrollierten Informationsquellen ist eine für den Schelmengraben neu geschaffene Quartierswebsite, die seit Januar 2021 online ist und inzwischen durchschnittlich 250 Besucher pro Monat hat.

3.Private unabhängige Informationsquellen

4.Institutionelle unabhängige Informationsquellen

Im Sinne der Imagebeeinflussung durch private und institutionelle unabhängige Informationsquellen beziehen wir Multiplikatoren aus dem Quartier und der Stadt in die Quartierskommunikation ein.

Vor allem die Pressearbeit mit den Wiesbadener Medien konnte bereits revitalisiert werden und hat zu Berichterstattung über positive Themen für das Quartier geführt, wobei sich die GWH im Medienkontakt auch den kritischen Fragen stellt.

In der beigefügten Präsentation zeigenwir die Ergebnisse der Kommunikationsrecherche sowie die strategsichen Elemente des Konzeptes zur Quartierskommunikation bis zu konzeptioneller und visueller Leitidee, damit die Jury erkennen kann, wie die Rechercheergebnisse die Konzepton beeinflusst haben.